Von der Aufklärung bis zur Bücherverbrennung erlebte der Bebelplatz Höhen und Tiefen deutscher Geschichte.
In diesem Guide erfahren Sie, was Sie vor Ihrem Besuch des Bebelplatzes wissen sollten. Lesen Sie über Sehenswürdigkeiten vor Ort und in der Umgebung, die Geschichte des Platzes und Antworten zu häufigen Fragen.
Los geht's!
Was kann ich am Bebelplatz machen?
Der Bebelplatz wurde im Jahr 1740 als Teil des von Friedrich II. geplanten Forum Fridericianum angelegt. Seitdem war der Ort Zeuge der ereignisreichen Vergangenheit der Stadt. Heute umfasst er viele bedeutsame Bauwerke und dient auch als Veranstaltungsort für eine Reihe von Events in Berlin, darunter das Festival of Lights.
Hier ein Überblick über die Attraktionen, die Sie am Bebelplatz nicht verpassen sollten:
1. Gedenken Sie an die schreckliche Geschichte des Ortes
In der Mitte des westlichen Platzes, eingelassen in den Boden, erinnert ein Mahnmal an eines der dunkelsten Kapitel der Stadt, die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. Studenten des Nationalsozialistischen Studentenbundes und viele Professoren der Friedrich-Wilhelms-Universität, heute Humboldt-Universität, verbrannten hier unter der musikalischen Begleitung von SA- und SS-Kapellen über 20.000 Bücher von jüdischen, kommunistischen, liberalen und sozialkritischen Autoren.
Das Denkmal zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 ist ein fünf Kubikmeter großer unterirdischer Raum, der in den Bebelplatz eingelassen ist. An den Wänden des vollständig weißen Raumes befinden sich leere Regale für 20.000 Bücher. Eine Glasplatte in der Pflasterung des Platzes ermöglicht Besucher*innen den Einblick in den Raum, der nicht zugänglich ist.
2. Besuchen Sie ein Konzert in der Staatsoper
Die Staatsoper Unter den Linden ist das zentrale Gebäude des Bebelplatzes und wurde im Auftrag Friedrichs II. in den Jahren 1741 bis 1743 als Teil des Forum Fridericianum im Stil des Friderizianischen Rokoko errichtet. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde es Anfang der 1950er Jahre wiederaufgebaut.
Das älteste Opernhaus Berlins beschreibt der Brite Michael Forsyth in seinem Buch „Bauwerke für Musik: Konzertsäle und Opernhäuser“ als das „erste bedeutende Theater überhaupt, das als monumentales, frei stehendes Bauwerk in einer Stadt errichtet wurde“.
Falls Sie selbst ein Konzert, eine Oper oder ein Ballett im traditionsreichen Opernhaus erleben möchten, finden Sie hier den aktuellen Spielplan und Tickets.
3. Entdecken Sie die wichtigen Bauten am Bebelplatz
Der Platz besteht aus einer kleineren Grünfläche östlich und einer größeren Freifläche mit Kopfsteinpflaster westlich der Staatsoper Unter den Linden, die den Mittelpunkt bildet.
Rund um den Platz befinden sich folgende wichtige Bauten Berlins:
- Prinzessinnenpalais: Das Prinzessinnenpalais aus dem Jahr 1733 war ein ehemaliger Palast der Hohenzollern. Das ehemalige Prinzessinnenpalais ist inzwischen der Ausstellungs- und Veranstaltungsort des Unternehmensbereichs „Kunst, Kultur und Sport“ der Deutschen Bank AG.
- St. Hedwigs-Kathedrale: Die römisch-katholische St. Hedwigs-Kathedrale wurde im Stil des Friderizianischen Rokoko erbaut und ist seit 1930 die Bischofskirche des Erzbistums Berlin. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durch Brandbomben wurde die Kathedrale von 1952 bis 1963 in veränderter Form wiederaufgebaut.
- Alte Bibliothek: Die Alte Bibliothek hieß einst Königliche Bibliothek und wurde 1775 bis 1780 im Auftrag von Friedrich dem Großen als Teil des Forum Fridericianum im Stil des Barocks errichtet. 1910 wurde der prachtvolle Bau zum Universitätsgebäude umgewandelt. Heute beheimatet er die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.
- Hotel de Rome: Dieses wunderschöne Gebäude wurde gegen Ende der1880er Jahre im Stil der Renaissance errichtet. Während der DDR-Zeit wurde das Haus von der Bezirksleitung der SED genutzt. Nach einer umfangreichen Sanierung eröffnete hier 2006 das neue 5-Sterne-Luxus-Hotel de Rome, in dem bisweilen pompöse Veranstaltungen stattfinden.
Die Fassaden der prächtigen Gebäude am Platz sehen aus wie vor den Bombenangriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Jedoch sind sie allesamt nur wiederaufgebaut und hinter ihnen verbergen sich moderne Konstruktionen.
4. Bewundern Sie Bronze- und Marmorstatuen
Die Grünfläche wird von den Bronzedenkmälern für Ludwig Yorck von Wartenburg, Gebhard Leberecht von Blücher, August Neidhardt von Gneisenau sowie den Marmordenkmälern für Friedrich Wilhelm von Bülow und Gerhard von Scharnhorst geschmückt.
Sie erinnern an die wichtigsten preußischen Generäle in den Napoleonischen Kriegen und gehören zu den bedeutendsten Werken der Berliner Bildhauerschule.
5. Erkunden Sie Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
In der Nähe des Bebelplatzes befinden sich viele sehenswerte Bauwerke, Wahrzeichen und Museen, die es zu entdecken gilt. Dazu gehören der herrliche Gendarmenmarkt, der Prachtboulevard Unter den Linden, das DDR Museum und die berühmte Museumsinsel mit dem Berliner Dom.
Tipp: Bei einer selbst geführten Audiotour können Sie die bedeutenden Berliner Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust erkunden. Wir empfehlen die Audioguide-App Berlin Highlights Tour von unserem Partner YourMobileGuide, die Sie mit spannenden Hintergrundinformationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum Berlins führt, unter anderem zum Bebelplatz.
Wie erreiche ich den Bebelplatz?
- Vom Alexanderplatz: Sie können entweder 20 Minuten zu Fuß zum Bebelplatz gehen oder 2 Stationen mit der U-Bahn U 5 fahren (bis zur Station "U Museumsinsel (Berlin)"). Von hier aus sind es nur noch 4 Minuten zu Fuß.
- Vom Potsdamer Platz: Steigen Sie an der Haltestelle "Varian-Fry-Str" in den Bus 300 und fahren Sie 5 Stationen bis zur Haltestelle "Staatsoper".
Häufige Fragen über den Bebelplatz
Der Bebelplatz befindet sich im Berliner Ortsteil Mitte, im Zentrum Berlins.
Vom Alexanderplatz gelangen Sie zum Bebelplatz, indem Sie entweder 20 Minuten zu Fuß gehen oder 2 Stationen mit der U-Bahn U 5 fahren (bis zur Station "U Museumsinsel (Berlin)"). Von hier aus sind es nur noch 4 Minuten zu Fuß.
Vom Potsdamer Platz steigen Sie an der Haltestelle "Varian-Fry-Str" in den Bus 300 und fahren 5 Stationen bis zur Haltestelle "Staatsoper".
Der Bebelplatz hieß ab 1743 Platz am Opernhaus und ab 1910 Kaiser-Franz-Joseph-Platz. 1947 wurde er nach dem Mitbegründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie, August Bebel, umbenannt. Die Berliner nennen ihn aber nach wie vor Opernplatz.
Geschichte & Fakten über den Bebelplatz
Der Bebelplatz wurde im Jahr 1740 als Teil des von Friedrich II. geplanten Forum Fridericianum angelegt.
Der Platz hieß ab 1743 Platz am Opernhaus und ab 1910 Kaiser-Franz-Joseph-Platz. 1947 wurde er nach dem Mitbegründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie, August Bebel, umbenannt. Die Berliner nennen ihn aber nach wie vor Opernplatz.
Der Platz war Hauptschauplatz der Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten, am sich 10. Mai 1933 ereigneten. Über 20.000 als „dekadent und undeutsch“ eingestufte Bücher von jüdischen, kommunistischen, liberalen und sozialkritischen Autoren wurden vor großem Publikum in der Mitte des Platzes verbrannt. Bedeutende Werke der Weltliteratur von Autoren wie Thomas Mann, Erich Kästner, Stefan Zweig, Heinrich Heine, Karl Marx oder Kurt Tucholsky wurden Opfer der Flammen. Der berühmte Schriftsteller Erich Kästner schaute unerkannt und voller Entsetzen zu. Heinrich Heines weiser Satz von 1820: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“, steht auf der im Boden eingelassenen Bronzeplatte neben dem Denkmal zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933.
Kontakt & Stadtplan
- Adresse: Bebelplatz, 10117 Berlin
- Öffentlicher Verkehr: U5 bis U Museumsinsel (Berlin)